Muscat + Mutrah
Wir kommen nachts um halb drei im Oman an. Zunächst müssen wir an einem Schalter 135 EUR an Visagebühren bezahlen. Wir stehen weit vorn in der Schlange und das ist ein Riesenvorteil. Hinter uns stehen noch ca. 150 Leute und der einzige Mitarbeiter an dem Schalter braucht etwa 3 Minuten pro Abfertigung... Die Übernahme des Autos bei Europcar geht schnell. Es gibt nur 2 Probleme. Ich habe eigentlich einen 5türigen Landcruiser Prado reserviert, bekomme aber nur die 3türige Kurzversion. Die Beschreibung der Fahrzeugkategorie J bei TUICars war und ist wohl falsch. Ich hatte mich schon gewundert, ausgerechnet beim Massentourismus-Anbieter TUI den günstigsten Preis für einen Mietwagen im Oman zu finden.
Und leider ist das Auto nagelneu und ich bin der erste Mieter. Ein älteres Auto mit ein paar Kratzern und Beulen ist mir immer lieber. 2 Nächte wollte ich in der Region Muscat verbringen, um dort auch den Rest des benötigten Equipments für das Wüstencamping zu kaufen (Gaskocher, Isomatten, ..). Es passt ja nicht alles ins Fluggepäck. Dabei wollte ich unbedingt ein Hotel in Mutrah, um direkt am Wasser zu sein und den Souk sowie den Fischmarkt zu Fuss erreichen zu können. In Mutrah gibt es nur 5 billige, und vergleichsweise kleine einheimische Hotels. Ich hatte letztlich im Corniche Hotel vorreserviert, weil das bei Tripadvisor gute Bewertungen hatte.
Corniche Hotel, Mutrah
Ich weiß nicht, ob wir besonderes Pech beim Zimmer hatten, aber es war eklig dreckig.
Auch beim Frühstück. Für 22 OMR (ca. 44 EUR) erwarte ich wirklich nicht viel, aber halbwegs
sauber und benutzbar darf das Wenige schon sein. Das Frühstück am zweiten Tag haben
wir uns erspart.
Die Einkäufe wollten wir bei Carrefour im City Center in Seeb erledigen. Leider gab es dort keinen Gaskocher mehr. Die Kartendaten für das Navi (Garmin + OSM) hatten ein paar grobe Macken, der Fahrer auch. Und so fahre ich auf der Suche nach anderen großen Einkaufscentern und Supermärkten immer mal wieder falsch ab. Zudem hat das Fahrzeug Automatik und ich lege am Anfang gelegentlich mal eine beherzte Vollbremsung hin,
wenn ich intuitiv die Kupplung durchtreten will... Und Gaskocher gibt es natürlich auch nirgends. In einem kleinen Markt, in den ich mangels Hoffnung gar nicht erst hinein gehe, wird meine Madame dann doch noch fündig. Am Nachmittag schaffen wir es immerhin noch, den Sultanspalast anzugucken.
Sohnemann versteckt sich hinter den Blumenbeeten am Sultanspalast
Am nächsten Morgen stehe ich um 4 Uhr auf, um noch ein paar Fotos vom Sultanspalast und der großen Moschee bei Nacht zu machen. Das Tor zum Moscheegelände, vor dem ich parke, steht offen und es stehen keine Öffnungszeiten oder Verbotsschilder dran, also gehe ich rein und mache ein paar Fotos (ohne die eigentliche Moschee zu betreten oder irgendeine Person abzulichten). Mir läuft Mister Obersecurity über den Weg, der mich freundlich rausschmeißt und dann noch seine Leute anranzt. Die werden ganz hektisch und letztlich läuft man mir noch auf den Parkplatz hinterher, um noch mal zu fragen, ob ich einer oder viele wäre.
Tut mir leid. Ich war zum ersten Mal da und wusste nicht, dass das recht große Tor nur ein Nebeneingang ist, der auch tagsüber nicht für Touristen gedacht ist. Ich laufe später noch mal über den Fischmarkt in Mutrah und sammel dann die Familie auf. Auf dem Weg in die Berge besichtigen wir zusammen noch mal die nun offiziell geöffnete Sultan-Qaboos-Moschee. Ein wirklich wunderschönes und beeindruckendes Werk islamischer Architektur (und billiger Gastarbeiter). Der in der arabischen Welt tobende Wettkampf um die größte Moschee, den größten Teppich und den fettesten Kronleuchter hat allerdings auch etwas absurdes.
Mutrah bei Nacht
Platz vor dem Sultanspalast
Sultanspalast - erinnert an umgedrehte Motorenventile
Arkaden am Platz vor dem Sultanspalast
Sultan Qaboos Grand Mosque - ein Prachtbau
Seltenes Foto - weil eigentlich noch geschlossen
Moschee im Inneren
Die riesige Kuppel der Moschee und der bis vor Kurzem weltgrößte Kronleuchter von unten